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Komplizierter Charakter

Karin

Wieder hat ein Thema der österreichischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts im Hamburger Salon Interesse erregt. Ich habe über Franz Grillparzer gesprochen, einen Autor, der in deutschen Gefilden wenig bekannt ist. Von der Überlegung, wie er zum österreichischen Nationaldichter geworden ist über sein schwieriges Liebesleben bis hin zu der Geschichte mit den Oleandern, die ihm das Fortkommen in der Schule gesichert haben (Bestechungsgeschenk an den Prüfer), habe ich in einer Stunde einen Bogen gespannt, aus dem sich die Gäste des Kaffeehausgesprächs bedienen konnten. Dabei zeigte sich deutlich, dass Grillparzers komplizierter Charakter interessant ist. Die Widersprüchlichkeit seiner Person fasziniert und sie drückt sich auch in der Vielfalt seines literarischen Schaffens aus.
Den Salongästen danke ich für ihr aufmerksames Zuhören, ihre Ergänzungen und Fragen. Ich habe wieder viel gelernt. Abschließend möchte ich ein Gedicht mit Ihnen teilen:

Kuss

Auf die Hände küßt die Achtung,
Freundschaft auf die offne Stirn,
Auf die Wange Wohlgefallen,
Sel’ge Liebe auf den Mund;
Aufs geschloßne Aug’ die Sehnsucht,
In die hohle Hand Verlangen,
Arm und Nacken die Begierde,
Uebrall sonst hin Raserei!

Franz Grillparzer: Sämtliche Werke, Bd. 1, S. 164

 

Nationaldichter?

Karin

Das nächste Kaffeehausgespräch in Hamburg  wird dem Dichter Franz Grillparzer gewidmet sein, der bei Wikipedia (und natürlich nicht nur dort) als österreichischer Nationaldichter bezeichnet wird. In meinen Ausführungen werde ich versuchen, nachzuvollziehen, wie es so weit kommen konnte. Und ich werde fragen, was an Grillparzer klassisch ist. Es erwarten Sie außerdem Zitate aus dem Werk Grillparzers und eine anregende Salonatmosphäre.

Wann: FREITAG, 10. Juni, 18-20.00
Wo: Kulturcafé Chavis, Detlev-Bremer-Straße 41, Hamburg