2012-01-23 18:49:47 Die Hamburger Kaffeehausgespräche befinden sich zur Zeit in Warteposition. Salonherr Detlef wartet auf den richtigen Zeitpunkt und einen Unterstützer/eine Unterstützerin, um weiterzumachen – oder auch nicht – mit den monatlichen Treffen und den Gesprächen über Gott, die Welt und Literatur im weitesten Sinne. Die kalifornischen Kaffeehausgespräche – eine temporäre Ausgründung – nehmen langsam Gestalt an.
2012-02-07 20:23:40 Die kalifornische Ausgründung der Kaffeehausgespräche wird zum ersten Mal am 17. Februar stattfinden. Der offene Salon hat ein Zuhause bei Gloria und Albert von “Konditorei” in Davis gefunden. Beim ersten Termin wird es um die Frage gehen: “Lesen Sie Deutsch?” Was haben Original und Übersetzung mit einander zu tun? Gibt es Übersetzungen, die besser sind als das Original? Was passiert mit der Wahrnehmung einer Kultur, wenn Literatur, Filme oder Liedtexte übersetzt werden? Wer übersetzt eigentlich ein Buch, und warum? Wir treffen uns um 16.00 Uhr, um über diese Fragen in gemütlicher Kaffeehausatmosphäre zu sprechen. Zuvor gibt es, wie bei den “Kaffeehausgesprächen” üblich, eine kurze Einleitung zum Thema. Die Gespräche können auf Deutsch oder auf Englisch geführt werden, auch Zuhörer sind willkommen. Und nebenbei kann man die Esterhazytorte von Albert (er hat sein Handwerk unter anderem in der Kurkonditorei Oberlaa in Wien gelernt) probieren und Kaffee trinken.
2012-03-24 23:14:02 Gestern hat das zweite Kaffeehausgespräch in Davis stattgefunden und es war auch diesmal ein lebhafter Austausch. Von Anfang an hat sich auch hier die Form des offenen Salons bewährt. Neben vier „Stammgästen“ gab es gestern noch fünf neue Gäste zu begrüßen… Nach einem bewegten Auftakt wurden Lieblingsbücher und Lieblingsgedichte besprochen… Generell kann ich feststellen, dass die Gäste der Kaffeehausgespräche eine Tendenz haben, das Brett an der dicksten Stelle anzubohren. Und so wurde angeregt über eine englische Übersetzung von Rilkes Gedicht „Der Panther“ diskutiert. Mehrere Gedichte wurden gestern zu Gehör gebracht, aber es wurde auch über „Alice in Wonderland“ und über den Roman „Engel des Vergessens“ von Maja Haderlap gesprochen… Die Kaffeehausgespräche in Davis werden weitergehen.
2012-06-06 22:29:12 Das Juni-Kaffeehausgespräch widmet sich der Frage, was als Hochsprache gilt und was man über Dialekte lernen kann. Anhand literarischer Beispiele werden wir darüber reden, was Mundarten mit der Identität ihrer Sprecherinnen und Sprecher zu tun haben. Vor welche Herausforderungen sind Leserinnen und Leser gestellt, wenn ein Buch regionale Besonderheiten enthält? Was ist das denn überhaupt, ein Dialekt? Bringen Sie einen Text Ihrer Wahl mit und demonstrieren Sie uns, wie vielfältig die Sprache sein kann. Kommen Sie hin und reden Sie mit, und: “sprich ohne Scheu, wie dir der Schnabel wuchs” (Nestroy).
2012-07-23 01:43:44 Ich stehe nicht an zuzugeben, dass ich die Kaffeehausgespräche nicht nur zu meinem Vergnügen, sondern auch zu meiner Belehrung organisiere. Der Umstand, dass sich im Salon interessierte und interessante Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen treffen, führt dazu, dass ich bei jedem Treffen etwas Neues lerne oder verschüttetes Wissen wieder auftaucht. So war es auch am vergangenen Freitag, an dem es im Salon um Märchen ging. Mir wurde die “Morphologie des Märchens” (1975) von Vladimir Propp in Erinnerung gerufen, ich habe einige neue Märchen gehört, ich habe gelernt, dass die US-amerikanische Version der Märchen der Gebrüder Grimm um einige Grausamkeiten geringer ist, als das Original… Vielen Dank an alle Salongäste, die wieder einmal das Beste aus einem Thema der Kaffeehausgespräche herausgeholt haben!