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Marie von Ebner-Eschenbach intensiv

Karin

Das neue Salonkonzept hat sich bewährt. Allerdings kam es ganz anders, als ich gedacht habe. Am Ende meines Vortrags, den ich mit kurzen Passagen aus dem Werk Marie von Ebner-Eschenbachs angereichert habe und der immerhin eine Stunde gedauert hat, ist das Kaffeehausgespräch nicht etwa auseinandergeflossen und abgedriftet, hin zu anderen Themen. Vielmehr gab es interessante Beobachtungen und Fragen und am Ende hatten wir uns zwei Stunden lang intensiv mit Ebner-Eschenbach befasst.

Konkret ging es um vier Punkte. Zum ersten um Krambambuli und dass das mehr ist als Sozialkritik.  Dann um die absolut lesenswerte Erzählung Das tägliche Leben (1908) und in diesem Zusammenhang um kluge Frauen. Außerdem um die Potenz des Schreibens und wie sich die in Meine Kinderjahre manifestiert. Und zum Abschluss um Aus Franzensbad und die literarische Parodie, wobei wir da in Karlsbad hängengeblieben sind.

Ich empfehle allen Interessierten Daniela Strigls Biographie. Und vor allem: Lest Marie von Ebner-Eschenbach!

Es wird weitergehen mit dem Kaffeehausgespräch in dieser Manier, mit einem Abend zu Franz Grillparzer, dem einzigen österreichischen Klassiker. Details bald hier im Blog und per Newsletter.

Marie von Ebner-Eschenbach im Salon

Karin

Das nächste Kaffeehausgespräch findet am MITTWOCH dem 11. Mai von 18.00-20.00 im Café Chavis statt.

Das Konzept wird diesmal ein bisschen anders sein als bisher: Ich möchte den Salon dafür nützen, Leben und Werk der großartigen österreichischen Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach vorzustellen. Es erwartet Sie ein Vortrag und eine kurze Lesung. Die Salonatmosphäre wird gewahrt bleiben: Essen, trinken und Gespräche – Zwischenrufe sind erwünscht! – sollen nicht zu kurz kommen.

Ich freue mich auf interessierte Gäste!

So. Das war das Kaffeehausgespräch über erste Sätze

Karin

Gestern ging es im Hamburger Kaffeehausgespräch um erste Sätze. Nach den einleitenden Ausführungen über die Möglichkeit und Unmöglichkeit dem fertigen Buch anzusehen, ob der erste Satz als erstes, als letztes oder irgendwann in der Mitte des Schreibprozesses entstanden ist, über Fontanes Kameraperspektive und Tolstois allgemeine Beobachtungen, blieb das Gespräch eng am Thema.

Wir hörten erste Sätze von Melville und G. Bakker, von Thomas Mann, Daphne du Maurier und von der österreichischen Autorin Marlen Schachinger, aber auch ein Zitat aus dem Anfangsmonolog von Goethes Faust.

Ob der erste Satz kurz zu sein hat, wie es im creative writing üblicherweise gefordert wird, oder nicht, darüber waren sich die Salongäste nicht einig. Wohl aber darüber, dass er Neugier wecken sollte und dass der Anfang eines Romans eine ähnliche Funktion hat wie die Ouvertüre einer Oper und deshalb dem Ton des Werks entsprechen sollte.

Wir konnten neue Salongäste begrüßen, aber auch die Salonière der ersten Stunde, Maria Poets, war endlich wieder einmal dabei und erzählte aus ihrer Schriftstellerinnenpraxis. Ich danke allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für einen anregenden Abend!

Das nächste Kaffeehausgespräch in Hamburg findet am 19. Februar statt, Näheres wie immer in diesem Blog oder per Newsletter.

Der politische Bildungsweg

Karin

Das Kaffeehausgespräch im Oktober hat sich etwas anders entwickelt als die    bisherigen Salongespräche. Wahrscheinlich lag es daran, dass mir das Thema des Abends (Schriftstellerinnen im Allgemeinen und Droste-Hülshoff, Selma Lagerlöf, Highsmith und Elfriede Jelinek im Besonderen) sehr vertraut ist. So war meine Einleitung frei und assoziierend, man könnte auch sagen: von Hölzchen auf Stöckchen. Sie war aber auch dialogisch und auch dieses Kaffeehausgespräch hat, so hoffe ich, seine Hauptfunktion erfüllt: den Austausch der Gedanken. Unvermeidlich war auch diesmal wieder das Politische, denn wenn wir über schreibende Frauen sprechen, sind immer auch deren (Bildungs)Biografien von Interesse. Und für alle im Salon war auf die eine oder andere Art  das Private wieder politisch.

Voraussichtlich wird es am 20. November das nächste Kaffeehausgespräch in Hamburg geben, und zwar zum Thema „Zwischenwelten“.