Nachhaltiger Großschriftsteller

Karin

Das Juli-Kaffeehausgespräch in Hamburg war Hermann Hesse gewidmet. In meiner Einleitung referierte ich unter anderem die These, dass Hesse ein Jugendschriftsteller gewesen sei, der die Probleme Pubertierender in Romanen verarbeitet habe, die keine angemessene Lektüre für Erwachsene seien. Da erwies es sich prompt, dass einige der Salongäste durchaus noch mit Leidenschaft an ihrem literarischen Jugend-Idol hängen und sich keineswegs für ihre Hesselektüre zu entschuldigen gedenken. Recht so!

Wir haben aus berufenem Munde (Religionswissenschaftler und Salonherr Detlef war diesmal wieder dabei) gehört, dass Hesses Darstellung des Buddhismus durchaus einen guten Zugang zu dieser Philosophie bilden kann. Wir haben (mit Zitat belegt) erfahren, dass der „Steppenwolf“ gerade für die lektüre- und lebenserfahrene Leserin Stoff zur Reflexion enthält. Und es hat sich gezeigt, dass Hesse auf der Suche nach der eigenen Identität so nachdrücklich geholfen hat, dass seine Literatur ganze Lebenswege mitbestimmt hat. Dass Hesses Romane markt- und massentauglich waren und immer noch sind (dank Suhrkamp ist Hesse auf Facebook), kann dem Schriftsteller nicht zum Vorwurf gemacht werden. Zu vermelden ist, dass wir im Salon einen neuen Gast mit neuer, interessanter (Außen)perspektive begrüßen konnten.

Im August macht der Salon Sommerpause, im September wird es um kluge Frauen gehen (Motto: „Die ganze Wahrheit über Blaustrümpfe“) und im Oktober wird das Kaffeehausgespräch der skandinavischen Literatur gewidmet sein. Näheres erfahren Sie hier im Blog oder per Newsletter.

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